Historischer Autofriedhof GĂĽrbetal 2008

Bei dem Historischen Autofriedhof Gürbetal handelte es sich um ein Teilgelände des Autoverwertungsbetrieb Messerli Autoverwertung GmbH in der Gemeinde Kaufdorf im Schweizer Kanton Bern. Der Autofriedhof stellte eine Ansammlung von über 1.000 Autowracks und etwa 400 Motorrädern aus den 1930er bis 1970er Jahren dar, die durch Presseberichte internationale Bekanntheit erlangte.

Da die Messerlis der Öffentlichkeit den Zutritt verwehrten, blieben die Karosserien und Anbauteile vieler Kaufdorfer Autos so erhalten wie abgestellt und unterlagen jahrzehntelang nur dem natürlichen Verfall – anders als auf ähnlichen Plätzen wie etwa Kyrkö Mosse in Schweden oder in einem Wald bei Châtillon (Belgien), wo die unbeaufsichtigten Autos von Besuchern geplündert und vandalisiert werden.

Trotz des weltweiten Echos und Konzepten eines Erhalts des Autofriedhofs stimmte die Gemeinde Kaufdorf der Umnutzung nicht zu. Sie bemängelte die nicht erfüllten Umweltauflagen und eine ungesicherte Finanzierung. Der Förderverein vermutete Rache als Teilmotiv der Gemeinde, da es in den vergangenen Jahrzehnten zu rund hundert juristischen Auseinandersetzungen zwischen der Familie Messerli und der Gemeinde bzw. Anwohnern gekommen war.. Eine letzte Frist für ein neues Umnutzungskonzept wurde zunächst bis März 2009, dann bis September 2009 gewährt. Nach dieser Frist wurde die Räumung angeordnet. Während der Förderverein nach eigener Angabe den Räumungsentscheid akzeptierte, verweigerte Messerli nach wie vor die Räumung und liess die Frist bis Ende März 2009 ungenutzt verstreichen.

Kurz darauf stimmte Messerli dem Räumungsbefehl zu. Zunächst versuchte er vergeblich, sämtliche Fahrzeuge des Autofriedhofs „en bloc“ zu versteigern; das geforderte Mindestgebot lag bei 1,09 Millionen Schweizer Franken. Schliesslich wurde eine Auktion durch die Oldtimergalerie Toffen organisiert, bei der am 19. September 2009 die Fahrzeuge einzeln und ohne Mindestgebot versteigert wurden. Rund zwei Drittel der Fahrzeuge wurden fĂĽr Preise zwischen 50 und 17’000 Schweizer Franken verkauft, der Rest wurde entsorgt. Durch den schneereichen Winter 2009/2010 wurde der Abtransport der verkauften Fahrzeuge massiv behindert, weshalb die Gemeinde Kaufdorf die Räumungsfrist bis Ende Mai 2010 verlängerte.

(Quelle: Wikipedia)

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