Eklat bei Freisinger Oldtimerfreunden: Präsident Grevel wirft hin

Bericht aus dem Freisinger Tagblatt vom 11.01.2013 zum Tagblatt Online Bericht

Freising – Bei den Oldtimerfreunden Freising rumort es. Präsident Thomas D. Grevel ist nicht nur zurückgetreten, sondern hat auch seinen Vereinsaustritt bekannt gegeben: „Ich hatte die Schnauze voll.“

13 Jahre lang war der 60-Jährige aus Kranzberg Präsident der Oldtimerfreunde. Der Verein hat 65 Mitglieder. Vor einem Jahr hat Grevel mitgeteilt, dass er sein Amt 2013 nicht mehr ausführen möchte. Am Donnerstag, beim Neujahrsempfang der Oldtimerfreunde in der Freisinger Bank, dann der Eklat: Grevel gab auch seinen sofortigen Austritt aus dem Verein bekannt.

Der Informatiker spricht von „Mobbing“ gegen seine Person. Vor zwei Jahren hätten die Querelen begonnen. Ständig seien „Kleinigkeiten“ kritisiert worden. Bei einer Kassenprüfung hätten sich einzelne Mitglieder etwa darüber aufgeregt, dass er im Rahmen der Alpentour in einer Wirtschaft ein Trinkgeld von 5,20 Euro gegeben habe. „Dafür habe ich kein Verständis“, ärgert sich Grevel. Zumal er immer derjenige gewesen sei, der jährlich rund 4000 Euro an Sponsorengeldern für den Verein gesammelt habe.

Einige Oldtimerfreunde hätten auch die alljährliche Hopfentour in Frage gestellt Der organisatorische Aufwand sei zu groß. Grevel bestätigt, dass die Logistik viel Zeit in Anspruch nehme und die Einnahmen die Kosten auch nicht decken würden. Doch dafür gebe es ja die Sponsorengelder. Die Teilnehmerzahlen würden extrem wachsen. „Ich wollte, dass die Freisinger Oldtimerfreunde ein überregional bekannter Club sind.“ Jetzt fürchtet er, dass der Verein unter der neuen designierten Führung zu einem „lokalen Oldtimer-Stammtisch“ verkommt.

Bei der Mitgliederversammlung in drei Wochen wird sich Dietmar Eisele (64) aus Gröbenzell als Vorsitzender zur Wahl stellen. „Nicht, weil ich es unbedingt will, sondern weil ich den Verein erhalten will“, berichtet der Professor für Maschinenbau auf Nachfrage des Tagblatts. Er bedauert den Bruch mit Grevel. Dieser habe für den Verein viel getan. Der Vorwurf des Mobbings sei „Quatsch“. Mit Grevels Austritt habe niemand gerechnet. Beim Empfang habe Eisele ihn auf plötzliche Veränderungen auf der Vereins-Homepage angesprochen. „Die war total zerfleddert.“ Grevel habe Daten auf seine eigene Homepage gezogen. „Dafür wollten wir nur eine Erklärung.“

Den Rücktritt als Präsident habe Grevel damit begründet, dass er die Organisation des Projekts „Rallye Bayern Anatolien“ übernehme, sagt Eisele. Damals sei man noch davon ausgegangen, dass Grevels Stellvertreter Thomas Taube und Andreas Frank den Vorstand weiterführen. Doch auch diese beiden seien zurückgetreten.

Aber Nachfolger stünden laut Eisele schon bereit. Touren sind ebenfalls geplant: So soll es wieder eine Alpentour geben. Die veranstaltet auch Grevel – nur unter eigenem Namen versteht sich.

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